Am laibsten guad & g’sund

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Die Frage nach einem bedarfsorientierten Angebot an gesunden, regionalen und gut schmeckenden Lebensmitteln sind die zentralen Grundgedanken im beruflichen Alltag der Unternehmerin, Zoiglwirtin und Ernährungsberaterin im Bäckerhandwerk Lisa Forster und unablässiger Ansporn für neue Ideen und Produktinnovationen.

Wir durften zusammen mit Lisa einen Vormittag in die Welt der gesunden Kost eintauchen und waren erstaunt über die Komplexität – fernab von schnellen Sattmachern.

Z‘weng und z‘vül is‘ jeden Narr‘n sei Zül!

Die Allgemeingültigkeit dieser Lebensweisheiten zeigt in eindrucksvoller Weise, was man bei seiner Ernährung und den persönlichen Essgewohnheiten auf jeden Fall beherzigen sollte. Lisa empfiehlt, bei der Ernährungszusammenstellung auf eine angemessene und am täglichen Belastungsprofil orientierte Menge an kohlenhydratreichen Lebensmitteln zu achten, mit frischem oder schonend gegartem Gemüse und Fisch kombiniert.

Zusammen mit ihrem Ehemann Georg Forster führt und leitet die umtriebige Geschäftsfrau den Familienbetrieb Biobäckerei & Konditorei Forster in Windischeschenbach und erinnert sich: „Als ich vor knapp zwanzig Jahren Georg kennenlernte, war für mich von vornherein klar, dass sein Bäckerberuf eine Familienangelegenheit sein würde. Ich habe mich aber zum Glück nicht nur in den Mann verliebt, sondern auch in sein Handwerk. Seither beschäftige ich mich mit Lebensmitteln, deren Inhaltsstoffe und vor allem auch deren Herkunft. Da bei uns nicht nur berufsbedingt gutes und gesundes Essen im Fokus steht, hat mich Georg vor zehn Jahren tatsächlich mit einer Fortbildung zur „Ernährungsberaterin im Bäckerhandwerk“ als Geschenk überrascht“, erzählt die Powerfrau amüsiert über den damaligen Einfallsreichtum ihres Ehemanns.

Um einen gesamtheitlichen Ernährungsansatz auch bei der Einführung neuer Produkte sicherstellen zu können bringt Lisa wertvolle Tipps und Anregungen in die Abläufe in der Backstube ein und schlüpft dabei auch in die Rolle von Kundinnen und  Kunden mit einer klar gefassten Erwartungshaltung in puncto Geschmack und Qualität. In unseren Broten steckt neben unserer langjährigen Erfahrung faktisch nur das, was in ein handwerklich traditionell gefertigtes Brot gehört. 

Als biozertifizierter Betrieb haben wir uns bewusst für den höchsten Qualitätsstandard im Bäckerhandwerk entschieden, welcher neben der Sicherstellung der Geschmacksreinheit auch die Einhaltung des ökologischen Standards über die komplette Wertschöpfungskette hinweg mitbetrachtet und vorschreibt. 

Darüber hinaus haben wir uns dem ideellen Ziel verschrieben, Bio-Qualität zu erschwinglichen Preisen anbieten zu können, nach dem Motto: Bio für alle! Wir sind überzeugt davon, dass eine Gesellschaft sich nur dann wirklich nachhaltig entwickeln kann, wenn jeder Mensch auch die Möglichkeit hat, sich nachhaltig verhalten zu können. Lebensmittel sind wertvolle Dinge und bei weitem mehr als ein Mittel zum Leben. Zu fühlen, was für sich selbst gut ist und was nicht, ist der erste bewusste Schritt, um sich etwas Gutes zu tun. Unser Wohlbefinden kann in jeder Hinsicht entscheidend gesteigert und zugleich das Risiko für Krankheiten reduziert werden. Die ersten Ansätze in Richtung einer besseren und bewussteren Ernährung kann beispielsweise darin bestehen, bei Fetten auf deren Herkunft (tierisch oder pflanzlich) zu achten und den Angaben auf den Lebensmittelverpackungen die verdiente Aufmerksamkeit, zum Beispiel im Hinblick auf Zuckerzusätze (Saccharose, Raffinose, Dextrose u.v.m.) zu schenken. Zudem ist es sinnvoll nach Alternativen zu suchen, um eine schlechte, meist bekannte Essgewohnheit durch eine der Gesundheit und dem Wohlbefinden zuträglicheren zu ersetzen, die sich auch in die eigene Tagesroutine einbinden lässt. Niemand möchte dauerhaft umständliche Wege für ein ausgewogenes Essverhalten bestreiten. Wir haben alles was wir wirklich brauchen tatsächlich auch aus nächster Nähe verfügbar.

Regionalität und Qualität genießen Priorität

Unser Betrieb ist zum Glück groß genug, um in der Lage zu sein, ein breites Sortiment an Backwaren konstant frisch zu produzieren und trotzdem noch klein genug, um auch spontan arbeiten und auf Kundenwünsche individuell reagieren zu können. Es ist keine Seltenheit, dass uns unsere Kunden mit vollen Körben frischer Rhabarberstangen o.ä. aus deren Gärten beliefern, die wir prompt verarbeiten dürfen. Regionaler geht es quasi nicht. Wir als Produzenten müssen uns aber auch in der Pflicht sehen, zentrale Anlaufpunkte für die Nahversorgung zu sein. Ich bin sehr dankbar, dass wir mit weiteren Herstellern guter, gesunder und vor allem wenig verarbeiteter Lebensmittel zusammenarbeiten. So bieten wir diese beliebten Schätze wie Honig, Senf, Müsli, Aufstriche und vieles mehr in unserem Laden an. Wir Händler müssen erreichbar sein, interessante Produkte dem Kunden präsentieren und die Menschen dafür sensibilisieren, überwiegend saisonal einzukaufen.

Alleine die Vielzahl an verschiedenen Mehlsorten, der hiesigen Landwirte, wie z.B. Roggen, Weizen, Dinkel oder Einkorn, lässt eine auf den eigenen Körper abgestimmte Ernährung zu. „Wer gute Zutaten frisch verarbeitet, braucht keine chemischen Zusätze oder künstlichen Aromen“, erklärt die Fachfrau ganz eindeutig. 

Wer nicht genießen kann, wird ungenießbar

„Besonders beliebt ist unser Roggen-Dinkel-Holzofenbrot, ein erstaunlich lockeres Brot mit 80 Prozent Roggen und 20 Prozent Dinkel anstelle von Weizen. Es stellt auch aufgrund seiner Milde das perfekte Frühstücksbrot mit Marmelade dar.
Dieses Genusslaiberl, verschafft ein langanhaltendes Sättigungsgefühl, was für den eigenen Leib auch von Vorteil ist,“ beschreibt Lisa ihr Lieblingsbrot. Knurrt nach kurzer Zeit schon wieder der Magen, sündigt man meistens im Überfluss mit etwas Ungesundem.

Seit Urzeiten ist die Lebensmittelvielfalt und „das Ticken“ des menschlichen Körpers von der Natur bestimmt. Ab der Herbstzeit tun uns wärmende Gerichte gut. Wenn ich jetzt saisonal z.B. eine Kürbissuppe ansetze, dann ist das für mich eine gehaltvolle sowie sättigende Mahlzeit. Kaufe ich im Vergleich hierzu beispielsweise eine „Packerl-Suppe“ mit relativ wenig nahrhaftem Inhalt, hört man bald die Kühlschranktür wieder aufgehen. 

Gerne ersetzen wir in der Familie auch Süßigkeiten durch hochwertigen Joghurt mit Honig und frischen Früchten. Bei unseren Kindern konnten wir freudig beobachten, dass ihr noch unverfälschtes Empfinden bezüglich guter Lebensmittel unheimlich sensibel ausgeprägt ist, erzählt Lisa. 

„Eine äußerst angenehme Form der Bestätigung meiner Passion ist es auch, wenn eine immer größer werdende Zahl an Jugendlichen mit verschiedensten Fragen zu regionalen Produkten an mich herantreten. Diese positive Bewusstseinsveränderung über „unser tägliches Brot“ ist bemerkenswert!
Der menschliche Körper kommt gerade im Bereich der Lebensmittel mit den natürlichsten Sachen, die aus der Umgebung stammen, viel eher zurecht als mit vermeintlichen „Must-haves“, die leider das ganze Jahr hindurch gekauft werden können. Ich selbst verzichte gerne auf Erdbeeren neben der Saison. Man muss nicht alles haben – aber ganz bestimmt alles schätzen was einem die Natur, gerade vor der Haustür, bietet!“, gibt uns Lisa mit auf den Weg.

Gutes Essen macht glücklich

Die Forsters freuen sich, viele zufriedene Kunden zählen zu dürfen. Ihre Bäckerei reiht sich inzwischen in die regionalen Adressen des guten Geschmacks ein. Das hat sich nicht nur bei den heimischen Kunden herumgesprochen, sondern auch bei Urlauberinnen und Urlaubern. „Mmh, schmeckt super, schade dass es bei uns zu Hause nicht so einen Bäcker gibt. Davon nehme ich mir einen Vorrat mit.“, kann man die Gäste nicht selten begeisternd ausrufen hören. „Wir haben uns daher, vor vier Jahren, für die Eröffnung eines Onlineshops entschieden.  (www.hello-bread.de) Es macht Spaß, eine Portion Glück in Form von duftenden Brotpaketen deutschlandweit, täglich frisch zu versenden.“, berichtet Lisa Forster begeistert. Am Ende unseres tollen Gesprächs haben wir das bekannte Sprichwort „Man ist, was man isst“ tiefer verinnerlicht und wünschen allseits gesunden Appetit.