
Wenn alles fremd ist, braucht es Orte, die zum Kontakt einladen. So ein Ort ist das Kulturcafé Vielfalt. Hier kommen seit Jahren Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund mit Menschen aus NEW zusammen – zum Erleben und Aus-
tauschen.
„Es ist einfach ganz etwas anderes, wenn man auf der Straße immer mal wieder jemanden sieht, den man kennt“, sagt Elena Popova. Sie steht im Haus der AWO Neustadt an der Waldnaab inmitten von Menschen, die mit Pinseln auf Leinwände tupfen, lachen und scherzen. Es läuft ein lockerer Malkurs, hier im Kulturcafé Vielfalt. Elena Popova stammt aus der Ukraine, sie ist vor rund drei Jahren vor dem Krieg dort geflohen. „Hier gab es einen Kaffee-Treff für Geflüchtete aus der Ukraine“, sagt sie. „Daraus ist das Kulturcafé Vielfalt entstanden.“
Das hat viel mit dem Engagement von Elena Popova selbst zu tun, die den Treff heute leitet. Aber auch damit, dass vernetztes ehrenamtliches Engagement hier etwas Verbindendes aufgebaut hat. „Wir haben unterstützt, indem wir beraten haben, zum Beispiel zu Ansprechpartnern und anderen Lösungen“, sagt Marion Riebl-Schäffler. Sie arbeitet als Integrationslotsin beim Landkreis Neustadt an der Waldnaab und ist dort genau dafür verantwortlich: Menschen unterstützen, die helfen wollen, das Integration gelingt. Beim Kulturcafé läuft das sehr gut, der Zuspruch ist groß.
„Als wir nach Deutschland gekommen sind, war alles fremd“, sagt Elena Popova. „Aber wir haben so viel Hilfe bekommen. Und diese Hilfe möchte ich weitergeben.“ Im Kulturcafé Vielfalt hat diese Hilfe ganz vielfältige Formen. In erster Linie kommt man nämlich zusammen, in offener Runde, immer Dienstagnachmittags. „Wir veranstalten Aktionen vor Ort“, sagt Elena Popova, „wie zum Beispiel diesen Malkurs.
Wir gehen auf Leute aus verschiedenen Bereichen im Landkreis zu, Sportvereine oder Tanzgruppen. Wir nähen und kochen gemeinsam.“ Natürlich werden dabei auch Erfahrungen ausgetauscht, Tipps gegeben und Kontakte vermittelt. Ganz nach dem Motto des Kulturcafé Vielfalt: „Das ist ein Ort, an dem man Hilfe bekommt und wo Integration beginnt.“
Für Marion Riebl-Schäffler und ihren Kollegen Sebastian Kursawe vom Landratsamt Neustadt an der Waldnaab ein gelungenes Beispiel für das Zusammenkommen von Kulturen, für das ehrenamtliche Engagement und für gelingende Unterstützung zur Integration. Eine Erfolgsgeschichte, die auch andernorts Nachahmung finden könnte. „In welcher Form auch immer: Wer sich ehrenamtlich engagieren möchte, kann sehr gerne auf uns zukommen. Ohne Verpflichtung, auch einfach zur Lösungssuche oder zur Information.“